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03.03.2019

Screening auf rote Fahnen - möglich nach Woche 1

Jürg Hauswirth

Das Erkennen von Red Flags oder die Vorsorge mit einem Screening-Prozess für die weitere Behandlung ist bereits nach der ersten Kurswoche im Maitland-Konzept möglich!
Einer der wichtigsten Punkte bei der Vermittlung des Maitland-Konzepts ist, dass die Studierenden in der Lage sind, das Gelernte in ihrer täglichen Praxis auf den klinischen Bereich zu übertragen.
Am Ende der ersten Kurswoche sage ich meinen Teilnehmern immer, dass sie nun die Spezialisten der Lendenwirbelsäule sind und "Experten" im Erkennen wichtiger Vorsichtsmaßnahmen oder Kontraindikationen. Ein wichtiger Aspekt der körperlichen Untersuchung ist eine genaue neurologische Untersuchung mit Prüfung der Sensibilität, der Muskelinnervation und der Reflexe.
Und so kam in Warschau, gleich zu Beginn der zweiten Kurswoche, ein Teilnehmer - Tomasz Waraksa - zu mir und erzählte die Geschichte eines seiner Patienten. Meiner Meinung nach ist dies eine gute Geschichte, die man mit allen Teilnehmern teilen sollte, um zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, eine gründliche neurologische Untersuchung bei den Patienten durchzuführen, wenn dies angezeigt ist.
Hier ist sie:

INTRO
Ein 26-jähriger Patient kam mit einem Kribbeln in der linken unteren Extremität in die Klinik. Die Symptome traten mehr als sechs Monate zuvor auf, ohne dass ein eindeutiger Beginn zu erkennen war. Der Patient wurde vom Orthopäden an den Physiotherapeuten überwiesen, der eine Diskopathie auf der Ebene L5/S1 (?) diagnostizierte.

C/O
1. Das Hauptproblem.
Das Hauptproblem des Patienten war ein Kribbeln entlang der Seitenfläche der linken unteren Extremität (von der Hüfte bis zum Knöchel). Der Patient berichtete auch, dass er manchmal seinen linken Fuß nicht spüre, z. B. beim Schalten auf einem Motorrad. Er berichtete auch über Probleme mit der Kraft und Präzision seiner linken Hand. Die Symptome im Fuß und in der Hand waren nicht konstant, traten aber sehr oft zusammen auf.
2. Körperkarte.

SKM_C3110181003142302

Stiche und Nadeln - ? (eher Kribbeln)
Unsicherer Gang - √
Weitblick - √
Schwindel - √
Urinieren/Kotabsatz - braucht mehr Zeit zum Urinieren als gewöhnlich.
3. 24h.
Keine nächtlichen Probleme.
Am Morgen verstärkten sich die Symptome, verschwanden aber in der Regel nach einigen Schritten.
Sitzen mit angewinkelten Beinen verstärkte die Symptome (Streckung verringerte sie).
4. Hx.
Die ersten Symptome (Kribbeln im linken Oberschenkel und Probleme mit der linken Hand) traten im Herbst 2017 auf. Sie waren nicht konstant, sondern episodisch.
5. Besondere Fragen.
01.08.2015 - Autounfall - Fraktur des linken Oberschenkels (Narbe an der Seitenfläche des linken Oberschenkels); keine ZNS-Schäden.
Einige Monate zuvor hatte sich der Patient bei der Arbeit an der linken Hand und am Handgelenk geschnitten - Verdacht auf Schädigung des Nervus medianus.
Der Patient wartete auf ein MRT (Lendenwirbelsäule) und ein EMG (linke Hand).

KGV
1. Gegenwärtiger Schmerz.
Kribbelgefühl in der linken unteren Extremität (hipankle).
2. Inspektion.
Beckenkorrektur ↓Vorderkippung √
Korrektur der Gewichtsbelastung nach R √
L-S-Verschiebung nach R √
3. Aktive Bewegungen
Lx FFD (den Boden berühren) √
Lx E √
Lx ROT L √
Lx ROT R √
Lx LAT FL L √
Lx LAT FL R √
4. Neurologische Untersuchung
Oberflächliche Sensibilität - Dysästhesie in allen Dermatomen vom linken Rippenbogen bis zum linken Knöchel (der Patient hatte nicht das Gefühl, dass er berührt worden war). Der Patient berichtete, dass er an der rechten unteren Extremität 100% und an der linken 30% fühlte.
Tiefensensibilität (Spiegeltest) - nicht bestanden im L-Fuß.
Babinski-Reflex - vorhanden auf der L; R √.

Reflexe (bewertet am 2. Termin)

L R
Bizeps ++ ++
Trizeps ++ ++
Brachioradialis* ++ ++
Quadrizeps ++ ++
Achilles ++ ++
5.
*Jacobson-Reflex während des Brachioradialis-Reflexes

SCHLUSSFOLGERUNG:
Der PT überwies den Patienten an den Neurologen. Während des Krankenhausaufenthalts wurden weitere medizinische Untersuchungen durchgeführt:
- Gehirn-MRT
Veränderungen im rechten Parietallappen (kortikal und subkortikal). Der rechte Seitenventrikel war vergrößert.
- MRT der Lendenwirbelsäule
Vorfall/Bandscheibenvorwölbung in der Mitte und auf der linken Seite auf Höhe von L5-S1.
- Angio CT
R ICA verengt auf 3 mm (L ICA 6 mm).
Hinweis: Es gibt noch keine eindeutige Diagnose. Fachärzte vermuten Thrombophilie/rheumatoide Ursachen/Moyamoya-Krankheit.

Zusätzlicher Kommentar:
Obwohl viele Fälle von Wirbelsäulenschmerzen als unspezifisch und gutartig beschrieben werden, wird in den meisten Leitlinien empfohlen, dass das Screening auf ernsthafte Pathologien ein wesentlicher Bestandteil des Untersuchungsprozesses ist. Zur Unterstützung dieses Prozesses wird ein Screening auf rote Flaggen empfohlen, um Patienten mit ernsthaften Erkrankungen zu identifizieren. Es ist nicht praktikabel, jeden Patienten mit einer einzigen roten Fahne zur weiteren Untersuchung zu überweisen, und würde zu höheren Kosten führen. Daher ist die Entscheidung für eine Überweisung sehr viel komplexer und erfordert, dass subjektive und objektive körperliche Befunde in den klinischen Entscheidungsprozess einbezogen werden.
"Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Fakten miteinander verbinden, in Hypothesenkategorien denken und uns nicht nur auf die medizinische Diagnose verlassen.
Es erfordert Mut, dem Patienten in die Augen zu sehen: "Nun, vielleicht wäre es besser, wenn ein anderer Facharzt Sie ebenfalls beurteilen würde." Aber das ist kein Zeichen von Schwäche! Das ist sogar das einzig Richtige, was wir für einen solchen Patienten tun können.
Dieser Fall eines Teilnehmers eines Maitland-Kurses verdeutlicht die wichtige Rolle, die alle Kliniker bei der Früherkennung ernsthafter Erkrankungen spielen. Die Interpretation dieser Häufungen von subjektiven und körperlichen Untersuchungsergebnissen kann zur Überweisung für weitere medizinische Untersuchungen führen.

Besonderen Dank an Tomasz Waraksa/ Teilnehmer von Level1 in Warschau
Jürg

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