Das Maitland® Konzept ist ein Konzept der Manuellen Therapie zur Befundaufnahme und Behandlung von Funktionsstörungen im Gelenk-, Muskel-, und Nervensystem. Die Anwendungen der Techniken im Maitland® Konzept basieren auf dem Clinical Reasoning unter Einbezug der ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health).
Die Besonderheit des Konzeptes liegt in der Verknüpfung der individuellen und angepassten Befunderhebung und Behandlung des Patienten mit den klinischen Erfahrungen des Therapeuten und den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Neben den passiven Gelenkmobilisationen und -manipulationen an den Extremitäten und der Wirbelsäule, werden neurodynamische Techniken, Muskeldehnungen, stabilisierende Übungen und individuell adaptierte Heimprogramme eingesetzt.
Lernen Sie dieses außergewöhnliche Konzept kennen!
- Geoffrey Douglas Maitland
- Über die IMTA
- Kurssystem + Curriculum
- Für Patienten
- Für Physiotherapeuten
- Für Ärzte
Geoffrey Douglas Maitland
Geoffrey Douglas Maitland wurde 1924 in Adelaide, Australien geboren. Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der australischen Luftwaffe (RAAF) und ließ sich anschließend von 1946-49 als Physiotherapeut ausbilden.
Seine erste Stelle trat er am Royal Adelaide Hospital und am Adelaide Childrens Hospital an, wo er sein Interesse an orthopädischen und neurologischen Störungen entwickelte. Später arbeitete er halbtags im Krankenhaus und halbtags in seiner Privatpraxis.
Nach einigen Jahren tauschte er seine Krankenhaushalbtagsstelle gegen einen Lehrposten an der heutigen Universität von Südaustralien. Er führte seine privaten Studien fort und verbrachte regelmäßig einen Morgen pro Woche in der Barr-Smith Library und in der ausgezeichneten medizinischen Universitätsbibliothek von Adelaide.
Als Lehrer betonte er die Bedeutung der klinischen Untersuchung und des klinischen Befundes. Er ermutigte seine Schüler dazu, von Anfang an Behandlungsverlaufsberichte zu schreiben. Er war überzeugt davon, dass man sich selber zu Papier bringen müsse, um seine Handlungen analysieren zu können. 1954 begann er damit Manuelle Therapie zu unterrichten.
1961 erhielt er die Auszeichnung eines Studienfonds, die es ihm ermöglichte, mit seiner Frau Anne auf Studienreise zu gehen. Er besuchte Osteopathen, Chiropraktiker, Ärzte und Physiotherapeuten, von denen er gehört oder gelesen hatte. Mit einigen von ihnen hatte er in vorhergehenden Jahren korrespondiert. In London führte er interessante Diskussionen und klinischen Austausch mit James Cyriax und dessen Team. Auf dieser Reise begann auch seine Freundschaft mit Gregory P. Grieve. In den kommenden Jahren unterhielten sie eine ausgedehnte Korrespondenz über ihre klinischen Erfahrungen.
1962 schrieb Geoff Maitland eine Abhandlung mit dem Titel „The Problems of Teaching Vertebral Manipulation“ für Australiens Physiotherapiegesellschaft. Darin präsentierte er eine klare Unterscheidung zwischen Manipulation und Mobilisation. Er wurde zum leidenschaftlichen Verfechter der sanften passiven Bewegungen bei Schmerzbehandlungen, zusätzlich zu den mehr traditionellen kraftvollen Techniken zur Vergrößerung des Bewegungsausmaßes.
Geoff Maitland war der Verfasser zahlreicher Artikel für das „Australian Journal of Physiotherapy“ und andere medizinische und physiotherapeutische Zeitschriften weltweit. 1964 kam seine Arbeit schließlich als Erstausgabe unter dem Titel „Vertebral Manipulation“ heraus. Eine zweite Ausgabe folgte 1968. Zwei Jahre später wurde „Peripheral Manipulation“ veröffentlicht.
Mehr als 40 Jahre lang hat Geoff Maitland neben seiner Lehrtätigkeit und seinen Veröffentlichungen Patienten in seiner Privatpraxis behandelt. Für ihn war die klinische Arbeit nicht nur eine Quelle der Inspiration, sondern auch eine Möglichkeit, seine Ideen anzupassen.
1965 wurde einer seiner Wünsche Wirklichkeit, als der erste dreimonatige Kurs in Wirbelsäulenmanipulation in Adelaide abgehalten wurde. Heute ist daraus ein „Masters degree“-Kurs an der Universität Australiens geworden.
Geoff Maitland war einer der Mitbegründer der „International Federation of Orthopaedic Manipulative Therapists“ (IFOMT), einem Zweig der „World Confederation of Physiotherapy“ (WCPT).
Als er 1978 einen seiner ersten europäischen Kurse in Bad Ragaz abhielt, erkannte er während Diskussionen mit Dr. Zinn, dem Direktor der Klinik und des Fortbildungszentrums in Bad Ragaz, dass seine Arbeit und seine Ideen in Wirklichkeit ein spezifisches Gedanken- und Handlungskonzept darstellen, und nicht nur eine Methode zur Anwendung von Manipulationstechniken sind.
Das Maitland® Konzept der Manuellen Therapie, wie es bekannt wurde, betont eine spezifische Denkweise, eine Art der Untersuchung der ständigen Evaluation („Wissen wann, warum und wie eine Technik angewandt wird, um diese der individuellen Situation des Patienten anzupassen“).
Geoff Maitland ist Mitglied zahlreicher Berufsorganisationen und erhielt mehrere Auszeichnungen.
1992 wurde in Zurzach, Schweiz, die „International Maitland Teacher’s Association“ (IMTA) gegründet. G. D. Maitland war Gründungsmitglied und ihr erster Präsident.
All seine Arbeit wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung seiner Frau Anne, die Mutter seiner zwei Kinder John und Wendy. Anne ist nicht nur verantwortlich für den Großteil der grafischen Darstellungen in seinen Publikationen, sie überarbeitete Notizen und Manuskripte und nahm viele seiner Kurse auf Video auf. Seit ihrer ersten Begegnung in England während des Zweiten Weltkrieges sind die beiden praktisch unzertrennlich.
Geoff Maitlands Arbeit ist die Grundlage für die Entwicklung aktueller Definitionen und Beschreibungen des physiotherapeutischen Prozesses. Die große Stärke des Maitland® Konzeptes liegt in der Disziplin des ständigen Feedbacks. Das Konzept bleibt lebendig, entwickelt sich weiter und weitet sich aus.
Übersetzt und adaptiert aus Maitland’s Vertebral Manipulation, Maitland G.D., Hengeveld E., Banks K., English K.Butterworth, Heinemannn, Oxford, 2001
Über die IMTA
IMTA ist eine internationale Vereinigung von engagierten Lehrern, die Fortbildungskurse in Manueller Therapie nach dem Maitland® Konzept unterrichten. Der Verein hat sich verpflichtet, die Manuelle Therapie nach dem Maitland® Konzept zu standardisieren, zu entwickeln, zu verbreiten und Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in der Anwendung zu unterstützen. Der Verein IMTA ist finanziell unabhängig, politisch und religiös neutral.
Die Ziele der IMTA
Zu den Hauptaktivitäten des Vereins gehören:
- Die Manuelle Therapie nach dem Maitland® Konzept weiten Kreisen bekannt zu machen, zu verbreiten und zu propagieren.
- Die IMTA Kurse zu koordinieren und den Bedarf zu steigern.
- Die IMTA Kurse ständig weiterzuentwickeln und zu standardisieren, um ein hohes Qualitätsniveau zu sichern und zu fördern.
- Die Unterstützung der IMTA Mitglieder in der Durchführung ihrer Kurse.
- Neue IMTA Lehrer auszubilden und zu unterstützen.
- Die kontinuierliche Weiterbildung der IMTA Lehrer sicherzustellen.
- Die Qualitätskontrollen der IMTA zu koordinieren und deren Anwendung an Kursen zu überprüfen.
- Das Markenzeichen IMTA zu schützen und vor Missbrauch zu bewahren.
- Treffen, Sitzungen und Trainingsprogramme zu organisieren, um den Austausch von neuen Ideen und Erkenntnissen zwischen Vereinsmitgliedern und Weiterbildungszentren zu ermöglichen.
- Eine gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Weiterbildungszentren und Vereinen in den verschiedenen Ländern zu fördern, in denen IMTA Kurse angeboten werden.
Geschichte der IMTA
Der Verein IMTA wurde 1992 in Zurzach, Schweiz, von einer Gruppe von Lehrern gegründet, die in Bad Ragaz und Zurzach durch Geoffrey D. Maitland, Peter Wells und Gisela Rolf ausgebildet wurden. Seither hat sich der Verein vergrößert und weiterentwickelt. Aktuell unterrichten 27 Lehrer regelmäßig in 8 europäischen Ländern. Der Vereinssitz ist in der Schweiz.
Honoured Members

Gisela Rolf
M.A., Senior-Teacher IMTA

Peter Wells
BA, FCSP, Dip, TP, SRP

Martha Hauser
PT, Grad. Adv. Manip Phys. Ther.
Kurssystem + Curriculum
Die IMTA bietet einen 11-wöchigen Weiterbildungslehrgang mit 440 Zeitstunden an. Der Lehrgang besteht aus vier Modulen. In unseren Kursen lernen Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ein problemorientiertes Vorgehen in der Behandlung von Patienten mit Bewegungs-Dysfunktionen. In allen Kursen untersuchen und behandeln die Kursteilnehmer Patienten und Patientinnen unter Supervision. Praktische Demonstrationen von Patientenbehandlungen werden durch die Kursinstruktoren durchgeführt. IMTA-Kurse sind eine Voraussetzung, um die Qualifikation in orthopädischer Manueller Therapie (OMT) nach IFOMT-Richtlinien (International Federation of Orthopaedic Manipulative Therapists) in verschiedenen europäischen Ländern zu erlangen.
Level 1
20 Tage Einführungskurs
Teilnahmeberechtigt sind: Physiotherapeuten/Innen und Ärzte/Innen
Kursinhalte:
- Einführung in das Maitland®-Konzept im Rahmen des biopsychosozialen Paradigmas, der Clinical Reasoning-Prozesse und der evidenzbasierten Praxis
- Analyse, Interpretation und spezifi sche Behandlung von Bewegungsdysfunktionen mit Betonung der peripheren neurobiologischen Mechanismen
- Untersuchung und Befundaufnahme der Wirbelsäule und der peripheren Gelenke, inklusive Befundaufnahme der neuralen Strukturen
- Anwendung des Maitland®-Konzeptes bei der Untersuchung von Patientinnen und Patienten mit Störungen im Bereich des Bewegungssystems
- Planung und Durchführung einer effektiven Behandlung
- Entspricht 9 ECTS-Punkten
Level 2a
2 Wochen Aufbaukurs
Teilnahmevoraussetzung: IMTA Teilnahmezertifikat Level 1 Zwischen Level 1 und 2a sollten mindestens 6 Monate und maximal 4 Jahre liegen.
Kursinhalte:
- Festigung der Kenntnisse von Level 1 und Vertiefung des Verständnisses des Maitland®-Konzeptes
- Fortgeschrittene Fähigkeiten in Untersuchung und Behandlung aller peripheren Gelenke und der Wirbelsäule, inklusive Beurteilung der funktionellen Demonstration
- Anwendung von Differenzierungstests, Kenntnisse in der Biomechanik der Wirbelsäule und Anwendung von kombinierten Bewegungen und Kompression
- Detaillierte Untersuchung und Behandlung der neurodynamischen Strukturen und Vermittlung der theoretischen Hintergründe
- Untersuchung und Behandlung ausgesuchter klinischer Syndrome
- Entspricht 6 ECTS-Punkten
Nach erfolgreichem Abschluss des Levels 2a und dem erfolgreichen Abschluss des Zertifikatsmoduls beim DVMT (www. DVMT.org), erhalten die deutschen Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten die Abrechnungsposition „Manuelle Therapie“ durch die Krankenkassen.
Level 2b
2 Wochen Aufbaukurs
Teilnahmevoraussetzung: IMTA Zertifikat eines Level 2a Kurses oder ein DVMT 1e Zertifikat. Minimal 6 Monate klinische Erfahrung wird empfohlen zwischen Level 2a und Level 2b.
Kursinhalte:
- Vertiefung der Kenntnisse von Level 1 und Level 2a
- Kritische Betrachtung des Maitland®-Konzeptes
- Fortgeschrittene Fähigkeiten in Untersuchung und Behandlung des Bewegungssystems durch problemorientiertes Vorgehen und Aufstellen von multiplen Hypothesen
- Manipulationstechniken (Grad V) mit Indikationen und Kontraindikationen
- Fortgeschrittene Untersuchung und Behandlung der neurodynamischen Strukturen
- Einführung in die Prinzipien der dynamischen Stabilität der Wirbelsäule
- Fortgeschrittenes Verständnis von neurophysiologischen Schmerzmechanismen inklusive chronischer Schmerzsyndrome
- Weitere Untersuchung und Behandlung von ausgesuchten klinischen Syndromen
- Fortgeschrittenes Clinical Reasoning
- Entspricht 6 ECTS-Punkten
Level 3
3 Wochen Aufbaukurs
Teilnahmevoraussetzung: IMTA Teilnahmezertifikat Level 2b Minimal 6 Monate klinische Erfahrung wird empfohlen zwischen Level 2b und Level 3.
Kursinhalte:
- Weitere Vertiefung der Inhalte von Level 1 und von Level 2
- Fortgeschrittenes Schmerzmanagement und Clinical Reasoning, psychosoziale Aspekte bei der Untersuchung und Behandlung
- Diskussion spezifischer pathobiologischer Risikofaktoren
- Prinzipien, Untersuchung und Behandlung von dynamischen Kontrollstörungen im Bereich Becken, Hüfte und Knie
- Untersuchung und Behandlung von craniomandibulären Dysfunktionen und damit verbundenen Schmerzsyndromen
- Untersuchung und Behandlung von klinischen Syndromen wie Schulterinstabilität, Schulterimpingement, lumbaler Stenose
- Fortgeschrittenes Management und Ergänzung zur zervikalen Instabilität
- Ergänzungen und Revisionen zu Manipulationen (Grad V) der Wirbelsäule
- Fortgeschrittenes Clinical Reasoning, Problemlösungs- und Schmerzmanagement-Strategien
- Entspricht 8 ECTS-Punkten
Examination
1 Tag Abschlussprüfung
Beinhaltet: Multiple-Choice-Fragen, Präsentation einer kritischen Analyse eines Fachartikels, Technikenprüfung, Analyse eines klinischen Fallbeispiels und Zeigen eines adäquaten Behandlungsansatzes.
Erlangung des Titels: IMTA certificate of competence in advanced neuromusculoskeletal Physiotherapy based on the Maitland® Concept
Entspricht 1 ECTS-Punkt, die gesamte IMTA-Ausbildung entspricht 30 ECTS-Punkten
Curriculum IMTA Course
Für Patienten
Das Maitland® Konzept gehört zur Manuellen Therapie, einer speziellen Form der Physiotherapie. Diese Therapieform/Konzept befasst sich v.a. mit dem gezielten Untersuchen und Behandeln von Schmerzen und Problemen im Bewegungsapparat.
Wie der Name Manuelle Therapie sagt, werden die Hände angelegt. So kann an der Wirbelsäule zum Beispiel, ein Problem ganz lokal und differenziert mobilisiert und behandelt werden. Aber auch an Gelenken wie der Hüfte, dem Knie- oder Schultergelenk, können manuelle Techniken direkt am Gelenk angewendet werden. Somit können Bewegungseinschränkungen und Schmerzen positiv beeinflusst werden.
Bei folgenden Beschwerden kann Manuelle Therapie helfen:
- Rücken- und Bandscheiben-Beschwerden
- Nacken- und Halswirbelsäulenprobleme
- Arthrose, z.B. in Hüfte, Knie oder Wirbelsäule
- Gesichtsschmerzen, Kopfschmerzen und Kiefergelenksprobleme
- Nervenirritationen wie z.B. Einschlafen der Hände, Ischiasbeschwerden
- Knieschmerz, z.B. nach Kreuzbandverletzungen oder Meniskusschaden
- Ellbogenprobleme wie beispielsweise der Tennisellbogen
- Beschwerden im Bereich der Hand, z.B. nach Frakturen, beim Karpaltunnelsyndrom
- Fußprobleme, beispielsweise nach Bänderriss
Außerdem ist Manuelle Therapie hilfreich bei der Nachbehandlung von Operationen und Sportverletzungen, und auch bei der Arbeitsplatzberatung und der sportspezifischen Beratung und Bewegungsanalyse.
Die Behandlung wird immer mit einer ausführlichen Befragung über Ihre Beschwerden im Alltag begonnen. Ihre Beschreibung des Problems ist für uns sehr wichtig. Anschließend wird in einer genauen körperlichen Untersuchung der Grund Ihrer Probleme gesucht. Eine Untersuchung eines Schulterproblems kann auch die Untersuchung Ihrer Halswirbelsäule, der Rippen und der Brustwirbelsäule zur Folge haben.
Die Untersuchung wird sehr individuell Ihrem Problem angepasst, vor allem auch in der Intensität.
Die weitere Behandlung baut gezielt auf diese Untersuchung auf. Die festgestellten Störungen werden über speziell ausgewählte Maßnahmen behandelt.
Diese Maßnahmen umfassen z.B.:
- manuelle Gelenksmobilisationen
- Techniken, um bessere Bewegungsfähigkeit von Nervengewebe zu erreichen
- Muskeldehnungen und/oder Muskelkräftigungen
- Aufklärung über Zusammenhänge der Entstehung des Problems, um einen langfristigen Behandlungserfolg zu gewährleisten
- Schulung von alltags- und sportartspezifischen Bewegungsabläufen
- Eigenübungen und Hilfe zur Selbsthilfe
Kontinuierlich kontrolliert dabei Ihr Therapeut, ob diese Maßnahmen den bestmöglichen Effekt erzielen. Dieses Vorgehen versucht den größtmöglichen Behandlungserfolg in einem kurzen Zeitraum zu ermöglichen.
Wir sind stets bemüht, unsere eigene Erfahrung durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu erweitern, um Ihnen eine effektive und individuell angepasste Behandlung zukommen zu lassen.
Für Physiotherapeuten
Geoffrey D. Maitland, australischer Physiotherapeut und Mitbegründer der IFOMT (International Federation of Orthopaedic Manipulative Therapists), entwickelte dieses spezielle Behandlungskonzept in den 50er Jahren. Das Maitland® Konzept gehört zu den großen und bedeutenden Strömungen in der Manuellen Therapie.
Wir sprechen bewusst von einem Maitland® Konzept und nicht von Maitland® Techniken, denn die Schwerpunkte liegen im Denkmodell und den klinischen Entscheidungsprozessen, welche dem Vorgehen in Untersuchung und Behandlung zu Grunde liegen. Der Anwendungsbereich der Manuellen Therapie ist sehr breit gefächert und erstreckt sich über den Bereich der konservativen Orthopädie, der postoperativen Orthopädie, der Sportphysiotherapie und der Rheumatologie.
Die heutige Manuelle Therapie bezieht sich nicht allein auf artikuläre Komponenten. Das Nervensystem wird auf seine Leitfähigkeit und Bewegungsfähigkeit untersucht, genauso wie der Zustand der Muskulatur. Durch die Integration moderner Aspekte der Schmerzphysiologie kann eine individuelle und zielgerichtete Behandlung geplant werden. Dadurch kann ein Physiotherapeut sein klinisches Vorgehen sehr praxisorientiert in folgenden Bereichen erweitern und verbessern:
- Präzises Vorgehen in der Befundaufnahme
- Denkmodell, um das Problem des Patienten auf einer theoretischen und klinischen Ebene zu analysieren
- Die Integration der ICF in Untersuchung und Behandlung
- Manuelle Untersuchungs- und Behandlungstechniken der gesamten Wirbelsäule und peripheren Gelenke
- Untersuchnungs- und Behandlungstechniken der neuralen Strukturen
- Die Analyse von muskulären Dysbalancen
- Instruktionen für das Bewegungsverhalten und Selbstmanagement
Durch die Integration neuer wissenschaftlicher und evidenzbasierter Erkenntnisse wird das Maitland® Konzept zu einem dynamischen Prozess. Wir sind stets bemüht, für unsere Patienten die beste Behandlungsform zu finden und sie so individuell anzupassen, dass der Patient den größten Nutzen hat.
Für Ärzte
Geoffrey D. Maitland, australischer Physiotherapeut und Mitbegründer der IFOMT (International Federation of Orthopaedic Manipulative Therapists), entwickelte dieses spezielle Behandlungskonzept in den 50er Jahren. Das Maitland® Konzept gehört zu den großen und bedeutenden Strömungen in der Manuellen Therapie.
Wir sprechen bewusst von einem Maitland® Konzept und nicht von Maitland® Techniken, denn die Schwerpunkte liegen im Denkmodell und den klinischen Entscheidungsprozessen, welche dem Vorgehen in Untersuchung und Behandlung zu Grunde liegen.
Die ärztliche Diagnose beinhaltet vorwiegend Informationen zu den betroffenen Strukturen, Pathologien und die für uns sehr wichtigen Informationen zu Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen. Auf Grund dieser Informationen kann der Physiotherapeut in seiner Beurteilung den Schwerpunkt auf die Bewegungsanalyse legen.
Wir betrachten uns als Spezialisten in der Analyse von Bewegungsdysfunktionen. Wir evaluieren in wieweit der Patient dadurch in täglichen Aktivitäten eingeschränkt ist und welche Auswirkungen eventuell dadurch im psychosozialen Bereich entstehen.
Durch diesen Ansatz ergeben sich folgenden Indikationsbereiche:
- akute und chronische Wirbelsäulenerkrankungen, radikuläre Syndrome
- Kraniofasziale Dysfunktionen (Kiefergelenksprobleme, Kopfschmerzen…)
- degenerative Beschwerden an peripheren Gelenken (Coxarthrosen, Gonarthrosen…
- Weichteilproblematiken an peripheren Gelenken (Tennisellbogen, Reizungen der Rotatorenmanschette, Achillessehnenprobleme…)
- Periphere Nervenintrapements (Carpaltunnelsyndrom, Tarsaltunnelsyndrom…)
- Postoperative Zustände nach Prothesenversorgung, Osteosynthesen, Osteotomien, Bandoperationen, Wirbelsäulenchirurgie
Die Indikationsbereiche zeigen, die Beurteilung bezieht sich nicht allein auf die artikuläre Komponente. Das Nervensystem wird auf seine Leitfähigkeit und Bewegungsfähigkeit untersucht, genauso wie der Zustand der Muskulatur. Durch die Integration moderner Aspekte der Schmerzphysiologie kann die zielgerichtete Behandlung begonnen werden.
Das Vorgehen in der Behandlung muss für unsere Patienten verständlich und transparent sein. Nur somit können wir sie motivieren Eigenverantwortung zu übernehmen. Instruktionen und Veränderungen des Bewegungsverhaltens im Alltag gehören für uns ebenso zur Behandlung, wie differenziert angepasste manuelle Gelenkstechniken.
Wir sind stets bemüht, die eigenen klinischen Erfahrungen, neueste wissenschaftliche und evidenzbasiertes Erkenntnisse, in Einklang zu bringen und dieses Wissen und Können individuell, situationsspezifisch am Patienten anzuwenden.
Unsere Kooperationspartner
Burgenland
MSc Physiotherapy Management in Vienna
by René Bakodi
Some weeks ago, the coordination meeting for a new Master Course – MSc Physiotherapy Management has taken place in the “Physiozentrum für Weiterbildung” in Vienna. Together with experts of the ESP Education Network (sportsphysiotherapy), the collaboration partners AIM Austrian Institute of Management of the University of Applied Sciences Burgenland and the initiator of this Programme, Martin Metz, and his Team and IMTA members defined the objectives and priorities for the Master course MSc physiotherapy management.
The aim was to create a new and unique Master programme with 120 ECTS for physiotherapists which allows the graduates to develop own programmes for rehabilitation centres, insurance companies and different clients. Beneath improving soft skills like communication and economical skills, the focus will be set on recognizing clinical pattern of patients and in health promotion and the knowledge how to manage them with active and passive measures. A big part will also be to get better screening skills to recognize red flags. Physiotherapists in the free praxis and physiotherapists in leading position will improve from this new Master course. Of course nothing will change in the IMTA’s practically orientated manual therapy training from Level 1 to 3, but we think that we can therefore have an attractive additional offer and it’s planned to start in autumn 2016 with this German language programme in Vienna.
There are still some question marks and some regulatory requirements but the very good and constructive atmosphere seems to make a successful realization realistic.
Click here for more information.
A big thank you goes to the initiator Martin Metz and his team (Physiozentrum für Weiterbildung), Harald Bant, Robert van den Berg (ESP), Gerti Bucher-Dollenz, Maria Brugner-Seewald, René Bakodi (IMTA) and Ute Maurer (University of Applied Sciences Burgenland).
Osnabrück
Cooperation with the University of Applied Science Osnabrück (Germany)
Recognition of previous achievements for MSc Manual Therapy and module requirements of master graduates for certification exam at DVMT.
Previous achievements, associated verifications and additional examinations of Manual Therapy Maitland classes can be allowed for the Master of Science at the University of Applied Science Osnabrück (D) with immediate effect.
Prerequisites for study are a Bachelor degree or a comparable degree and a officele Physical Therapy training.
The modules master graduates have to pass successfully to get the possibility to participate in a certification exam of DVMT are additionally depicted.
Overview for recognition of previous achievements for MSc Manual Therapy:
1st module: “Consolidation and application in evidence based practice: lumbar spine and lower extremity”
= 5 ECTS and 60 contact hours á 45 minutes
2nd module: “Consolidation and application in evidence based practice: cervical spine and upper extremity”
= 5 ECTS and 60 contact hours á 45 minutes
3rd module: “Motor Rehabilitation and Re-education”
= ECTS and 45 contact hours á 45 minutes
Zürich
Neue Perspektiven
in der muskuloskelettalen Physiotherapie in der Schweiz…
…mit einem Maitland-Kurs zum OMT-Master!
In enger Zusammenarbeit mit der ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften), svomp, IMTA und GAMT, wurden attraktive Übertrittmöglichkeiten nach der Absolvierung von IMTA- oder GAMT-Kursen zum MAS Muskuloskelettale Physiotherapie und MSc klinischem Schwerpunkt MSK mit OMT svomp®Abschluss, an der ZHAW vereinbart.
Nach dem Motto «kein Abschluss ohne Anschluss» haben wir das Kurswesen der IMTA neu mit dem Masterstudium an der ZHAW verknüpft. Leistungen, die Sie in unseren IMTA-Kursen erbringen, können Sie sich an das Masterstudium anrechnen lassen und erwerben mit dem Masterdiplom (MSc oder MAS) zugleich den Titel Manualtherapeutin/-therapeut OMT svomp®, der vom Internationalen Dachverband für Manipulative Therapie (IFOMPT) anerkannt ist.
Auf Februar 2018 ist ein neuer Start für den CAS 1 für die Erlangung eines Masterdiplom MAS msk an der ZHAW in Winterthur/ Schweiz geplant.
Somit besteht die Möglichkeit für den erleichterten Übertritt für die Teilnehmer von IMTA Kursen. Ab den Grundkurs werden gewisse Tage anerkannt. Für Absolventen ab dem Level 2A werden im CAS 15 Tage anerkannt, welches einer Gebühren- Reduktion von 4750.- SFr. entspricht.
Voraussetzungen für den Übertritt an die ZHAW:
- Bestandener IMTA Level 2A oder 2B oder 3
- Bachelor in PT
- Portfolio mit bestandener IMTA Prüfung und zusätzlich:
- 2 Clinical reasoning Formulare
- 4 Clinical Pattern
Nach dem bestandenen Kurs Level 2a hast Du nun die Möglichkeit eine Brücke zur Fachhochschule zu schlagen und Deine Leistungen an einCertificate of Advanced Studies (CAS) oder Master of Advanced Studies (MAS) anrechnen zu lassen.
Mit dem MAS-Studium bietet sich Dir die Möglichkeit mit dem Diplomabschluss den Titel der Manualtherapeutin, des Manualtherapeuten OMT svomp® zu erwerben.
Eine Anrechnung der Prüfung IMTA – GAMT an die ZHAW ist bis 5 Jahre nach Kursabschluss möglich.
Für das im Februar 2018 startende CAS „Klinische Expertise in Muskuloskelettaler Physiotherapie “ werden Dir zwei Module vollumfänglich angerechnet. Du brauchst nur das Modul 3 „Medizinisches Spezialwissen“ zu besuchen, welches an sieben Einzeltagen stattfindet: 10.02.18, 24.03.18, 28.04.18, 26.05.18, 12.06.18, 14.06.18, 25.08.18 und 14.09.18 (Theorieprüfung).
Die nächste Gelegenheit um mit dem MAS Studium für muskuloskelettale Physiotherapie zu starten, biete sich mit dem CAS Gesundheitswissenschaften, welches im September 2017 startet.
Weitere Informationen findest Du unter:
https://weiterbildung.zhaw.ch/de/gesundheit/programm/mas-muskuloskelettale-physiotherapie.html
Hildesheim
Interdisziplinärer Masterstudiengang
Im Rahmen einer Kooperation zwischen der IMTA, dem DVMT e.V. (Deutscher Verband für Manuelle Therapie) und der Fachhochschule Hildesheim HAWK unterstützen IMTA und DVMT e.V. den interdisziplinären Masterstudiengang Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie an der Fachhochschule Hildesheim HAWK (siehe auch hier).
Die Kooperation eröffnet den Studierenden im Schwerpunktmodul OMT-DVMT einen international (durch die IFOMPT) anerkannten OMT Abschluss zu erlangen. Hierzu bieten DVMT e.V. und IMTA Studieninhalte an, die inhaltlich Level 2b und Level 3 der IMTA Weiterbildung sowie den Supervisionen der DVMT-OMT Weiterbildung nahestehen. Die Inhalte sind Teil des Studiums.
Voraussetzungen für eine Bewerbung in den Masterstudiengang mit Studienschwerpunkt OMT sind ein abgeschlossener Level 2a im Maitland Konzept (oder ein Zertifikat in einem anderen Manuelle Therapie Konzept) und ein anerkannter Bachelor Abschluss.
Da der Studiengang im Sommersemester eines jeden Jahres startet, ist der Anmeldeschluss jeweils Mitte Januar. Als Studiengang an einer staatlichen Fachhochschule fallen nur Studiengebühren nach dem niedersächsischen Hochschulgesetz an.
Kontaktadresse:
Karoline Munsch, M.Sc.
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Fachhochschule Hildesheim / Holzminden / Göttingen
Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit
Studiengang Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie
Goschentor 1
D-31134 Hildesheim
E-Mail: karoline.munsch@hawk-hhg.de
Österreich
Der Österreichische Verein für manuelle Physiotherapie (ÖVMPT) stellt sich vor
Der 1996 gegründete ÖVMPT mit Sitz in Wien vertritt österreichweit die Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, sowie die Manualtherapeutinnen und Manualtherapeuten, die im Maitland® Konzept ausgebildet wurden und nach diesem arbeiten. Er fühlt sich den ethischen Richtlinien des WCPT, des Weltdachverbandes der Physiotherapeuten, verpflichtet.
Aufgabenbereich:
Die Aufgaben und Ziele des ÖVMPT umfassen die Durchführung von Vorträgen, Vorführungen, Lehrgängen, Tagungen, Diskussions- und anderen Veranstaltungen ebenso wie die Kontaktaufnahme und -pflege zu Verbänden gleicher oder ähnlicher Art in Österreich und im Ausland.
Im Jahre 2000 gründete der ÖVMPT in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Manuelle Therapie im ÖPV (Physio Austria), die in Österreich das Kaltenborn/Evjenth-Konzept vertritt, eine gemeinsame Dachorganisation, den österreichischen Verein für orthopädische manuelle Therapie (OEVOMT). Dadurch konnte Österreich als 16. Nation in den Weltverband für Manuelle Therapie für Physiotherapeuten (IFOMT) aufgenommen werden.
Seitdem ist es auch in Österreich möglich die postgraduale, von der International Federation of Manipulative Physical Therapists (IFOMPT) anerkannte, OMT–Ausbildung zu absolvieren.
Derzeit führt der ÖVMPT in Kooperation mit dem DVMT (Deutscher Verband für Manuelle Thearpie) die OMT Ausbildung durch.
Kontaktadresse und weitere Informationen:
Österreichischer Verein für manuelle Therapie
Hetzendorferstraße 48 / Stg. 8 / EG
A-1120 Wien
www.oevmpt.at
office@oevmpt.at
The Austrian Association for Manual Physiotherapy (ÖVMPT)
The ÖVMPT, founded in Vienna, Austria, represents the physiotherapists and the manualtherapy specialists in Austria, which are graduated in the Maitland® concept. It feels committed to the ethical guidelines of the WCPT, the umbrella organization of physiotherapists.
Tasks and objectives:
The ÖVMPT gives lectures, courses and presentations as well as organizes conferences and other events. A further objective is the establishing of contacts to organisations and associations inside and outside of Austria which share the same interests.
In 2000 the ÖVMPT established in cooperation with the Arbeitsgemeinschaft Manuelle Therapy (ÖPV), which represents the Kaltenborn / Evjenth concept in Austria, a joint umbrella organization, the Austrian Association for Orthopedic Manual Therapy (OEVOMT). Therefore Austria could be admitted as the 16th nation to the World Association for Manual Therapy for Physiotherapists (IFOMT).
Since then, it is possible to complete the postgraduate OMT training, recognized by the International Federation of Manipulative Physiotherapists (IFOMPT) in Austria.
Currently the ÖVMPT organized and carried out the training program for OMT in cooperation with the DVMT (German Association for Manual Therapy).
For contact and further information
Österreichischer Verein für manuelle Therapie
Hetzendorferstraße 48 / Stg. 8 / EG
A-1120 Wien
www.oevmpt.at
office@oevmpt.at